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Biomarker im Blut: ein vielversprechender neuer Weg für ein groß angelegtes Screening auf Alzheimer-Krankheit

Mit Hilfe der Lumbalpunktion (LP) und/oder der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) kann in-vivo das abnorme Vorhandensein bestimmter Proteine im Gehirn (Beta-Amyloid und/oder phosphoryliertes Tau) gemessen werden, die für die Alzheimer-Krankheit charakteristisch sind. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler begonnen, neue Tests zu entwickeln, um die Anreicherung dieser Proteine im Blut zu messen. Die Einführung von Bluttests in die klinische Praxis könnte einen Durchbruch auf diesem Gebiet bedeuten, da sie die Möglichkeit eines kostengünstigen und groß angelegten Screenings der alternden Bevölkerung eröffnen. Außerdem würden sie die Frühdiagnose erleichtern und die Möglichkeit bieten, schneller in die Entwicklung der Krankheit einzugreifen.

Das HUG-Gedächtniszentrum ist eines der wenigen Zentren weltweit, das Patienten, die an Forschungsstudien teilnehmen, Zugang zu einer ganzen Reihe von Biomarkern bieten kann. Eine kürzlich in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Diagnostik, insbesondere der Abteilung für Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung und der Abteilung für Labormedizin durchgeführte Studie ermöglichte es den Forschern, den Grad der Übereinstimmung zwischen Lumbalpunktion, Positronenemissionstomographie und Bluttests zu bewerten. Es zeigte sich, dass die Ergebnisse der Bluttests mit denen der Lumbalpunktion und der PET-Scans übereinstimmten, allerdings mit einem hohen Maß an Variabilität, was das Potenzial dieser Tests und die Notwendigkeit von Validierungsstudien bestätigt. Die Daten deuten darauf hin, dass Bluttests in Zukunft der erste Screening-Test sein könnten, der in der klinischen Praxis durchgeführt wird, um Personen auszuwählen, bei denen eine weitere Untersuchung mittels PET oder LP notwendig wäre. Mit dieser Studie arbeitet das HUG daran, Menschen mit kognitiven Beschwerden die effektivste Diagnose zu bieten, um die am besten geeigneten Empfehlungen und die wirksamste Behandlung zu ermöglichen.

Diese Ergebnisse werden von Dr. Stampacchia und Dr. Altomare (HUG) auf dem Europäischen Kongress für Nuklearmedizin vorgestellt, der vom 20. bis 23. Oktober 2021 stattfinden wird.

Zusammenarbeit: HUG/ UNIGE/ Göteborger Labor für klinische Neurochemie
 

Dernière mise à jour : 18/10/2021